Fototipp Nummer 14: "Wie wichtig ist die Größe des Bildsensors?"

 

Welche Rolle spielt die Größte des Bildsensors?

 

Manchmal sagen Leute, die hauptsächlich mit dem Smartphone fotografieren, zu mir:“ Weshalb sind deine Fotos so viel heller und schärfer als meine?“

 

Die Antwort ist einfach!

 

Ich fotografiere nicht mit Automatik sondern stelle die Kamera immer selbst je nach Gegebenheiten ein und es ist auch die Ausrüstung.

 

Und bei der Ausrüstung spielen sowohl das verwendete Objektiv als auch der in der Kamera eingebaute Bildsensor sehr wichtige Rollen.

 

Bleiben wir beim Vergleich mit dem Smartphone.

 

Hier ein Schaubild, das schon einiges erklärt.

Achten Sie auf die Größenunterschiede!

 

Ich möchte nur auf drei schwarze Rechtecke hinweisen:

 

Kleinbild, Vollformat 36 x 24 mm

Das ist die Bildsensorgröße die bei Profikameras eingebaut ist.

Da entspricht die Sensorgröße exakt der Größe von Dias oder Negativfilmen

 

APS-C, DX 23,7 x 15,6 mm

Das ist ca. die Hälfte der Größe vom vorigen Vollformat.

Das ist die Sensorgröße, die in meinen Kameras eingebaut ist.

Immer noch ziemlich groß und qualitativ sehr gut. Kameras und Objektive sind doch um einiges günstiger als bei Vollformat und man hat immer noch einen sehr guten Sensor zu Verfügung.

 

Und jetzt ganz der erste links oben: 1/3,2“  4,5 x 3,4 mm

Das ist die Sensorgröße die in den meisten Handys verbaut ist.

 

Der Unterschied zwischen dem Smartphonesensor und dem Vollformatsensor beträt ca. das 56-fache!

 

Eigentlich könnten wir das Thema jetzt schon abschließen, dann es ist alles erklärt. Wie soll ein so kleiner Sensor mithalten können?

 

Aber so einfach ist es nicht, denn auch so ein kleiner Sensor kann bei optimalen Lichtverhältnissen durchaus gute Bilder liefern. Und die in den Smartphones verwendete Software wird auch immer besser, da steckt schon eine Menge künstliche Intelligenz drinnen.

 

Aber schauen wir uns einmal das Thema Bildsensor genauer an.

 

Ohne jetzt auf hochtechnische Details einzugehen möchte ich es mit einfachen Worten erklären.

 

Der Sensor erfüllt eine ähnliche Aufgabe, die früher der eingelegte Film erfüllt hat, nämlich das durch das Objektiv einfallende Licht einzufangen.

Grundsätzlich es so, dass ein größerer Sensor ganz einfach mehr Licht empfangen kann und das ist für Qualität von Fotos sehr entscheidend.

 

Übrigens: manchmal liest man statt „Bildsensor“ den Begriff „Chip“ – da ist auch der Bildsensor gemeint.

 

Der Unterschied zwischen großen und kleinen Sensoren ist speziell bei nicht optimalen Aufnahmebedingungen enorm.

 

Also alles was Nachtaufnahmen, Konzert, Sport, Blitzaufnahmen, etc. betrifft wird zwar am relativ kleinen Smartphonedisplay ganz gut ausschauen aber am großen Bildschirm zu Hause oder beim Ausdrucken trennt sich dann Spreu vom Weizen.

 

Der Unterschied von Smartphonesensoren zu dem von mir verwendeten APS C DX Sensor ist größer als der von mit verwendeten Sensor zum Vollformat.

 

Die Größe des Sensors hat aber auch Auswirkung auf die sogenannte Brennweite.

 

Auch jetzt wieder ohne auf physikalische und technische Details eingehen zu wollen nur ganz kurz.

 

Kleinere Brennweiten sind eher der Weitwinkelbereich, größere Brennweiten sind eher der Telebereich.

Also z.B. bei meinem neuen Nikon Z 18-140 Zoom ist bei einer Brennweite 18 „ganz viel links und rechts“ am Fotodrauf und bei 140 kann ich entfernte Motive „heranzoomen“.

 

Handyobjektive und deren Sensoren sind grundsätzlich für ziemlich starke Weitwinkelfotos konzipiert.

Sonst würden Selfies ja auch gar nicht möglich sein.

Aber hüten sich sie vor dem Zoomen!

Speziell bei gängigen, günstigen Smarphones!

Das böse Erwachen kommt dann am großen PC oder beim Ausdrucken!

 

Aber es ist zweifellos schon ein Vorteil, dass der kleine Smartphonesensor relativ einfach ein sehr schönes Weitwinkel erlaubt.

 

Und somit ist klar, dass die Sensorgröße generell auch eine Auswirkung auf die Brennweite hat.

 

Damit wind wir beim sogenannten „Cropfaktor“.

 

Machen wir einen Blick zurück in die analoge Welt mit Dias und Bilderfilm.

Wie vorhin erwähnt war da war die Größe des Dias oder des Negatives 24 x 36 mm. Meist hat man damals zur Kamera ein sogenanntes „Normalobjektiv“ mit einer Brennweite von 50 mm bekommen.

Diese 50 mm Brennweite entspricht ungefähr dem Gesichtskreis des Menschen und erlaubt dadurch eine sehr realistische und gewohnte Abbildung von Motiven.

 

Weitwinkelobjektive waren z:B 28 mm Brennweite und Teleobjektive hatten z.B. 200 mm Brennweite. Soweit so gut!

 

Bei einer heutigen digitalen Kamera mit Vollformat – also 24 x 36 mm Sensor - gilt das heute noch genauso.

 

Bei meiner APS C DX – Kamera ist der Sensor nur halb so groß wie bei Vollformat und deshalb muss man die Brennweite meiner Objektive mit 1,5 multiplizieren damit man wieder auf den Wert auf Basis „Vollformat“ bzw. frühere Analogzeiten kommt.

 

Was heißt das?

Nun, das ist der sogenannte „Cropfaktor“.

Meine 18 mm Brennweite beim neuen Zoom entsprechen somit 27 mm bei Vollformat, wobei wir da wieder bei den rund 28 mm von früher wären. Und mein 140 mm entspricht bei 1,5 „Cropfaktor“ einem 210 mm im Vollformat.

 

Also wenn ich auf meinem Zoom 35 mm einstelle dann bin ich wieder bei ca. 50 mm und somit ist meine „Normalobjektivbrennweite“ 35 mm.

 

Der Cropfaktor kann aber auch durchaus einen Vorteil darstellen, denn z.B. mein NIKON 300 mm entsprich somit dem 1,5-fachen und wird dadurch zu einem 450 mm Tele und das ist schon ganz ordentlich.

 

Der Cropfaktor kommt also immer dann zum Tragen wenn in der Kamera ein Sensor eingebaut ist, der kleiner als 24 x 36 mm ist.

 

Man kann aber auch Vollformatobjektive auf APS C – Kameras verwenden.

 Das ist kein Problem. Mein SIGMA 70-200 ist z.B. ein Vollformatobjektiv. Es ist aber auch somit umgerechnet ein 105 - 300 mm Zoom.

 

Nur der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass neben der Sensorgröße auch die sogenannte „Pixelzahl“ oder oft auch als „Auflösung“ bezeichnete Größe bei der Bildqualität eine Rolle spielt.

 

Allerdingt darf man sich von dem Megapixelwahn den die Firmen teilweise inszeniert haben nicht täuschen lassen. Auch Sensoren mit nicht so aberwitzig vielen Megapixel leisten heute schon Großartiges. Das war früher eine wichtige Messgröße aber da hat sich in den letzten 10 Jahre sehr viel getan.

 

Ich fotografiere mit meiner neuen NIKON 50Z DX in einem ISO-Bereich der Superfotos erlaubt, was vor 10 Jahren bei sehr teuren Profikameras nicht möglich gewesen wäre.

 

Nun, zusammengefasst:

Eine Kamera mit einem APS – C Sensor stellt einen guten Kompromiss dar, bei dem man von den Kosten her doch deutlich unter den Vollformatkameras samt Objektiven bleibt. Der Unterschied bei der Bildqualität zu den teuren Vollformatkameras ist natürlich schon noch da aber er ist gar nicht einmal so groß.

Der Unterschied zu Smartphones oder Kompaktkameras ist aber enorm, was erklärt wenn in manchen Situationen Kameras immer noch den Smartphones überlegen sind.  

 

Wenn sie Fragen zum heutigen Fototipp haben, schreiben sie mir eine E-mail!

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